Trump: "Akt des Terrors":Schüsse auf Nationalgardisten in USA - Was wir wissen
von Beatrice Steineke, Washington, D.C.
In Washington werden zwei Nationalgardisten durch Schüsse lebensgefährlich verletzt. US-Präsident Trump spricht von einem "Akt des Terrors". Was zur Tat bekannt ist.
Vor dem Weißen Haus schießt ein Mann gezielt auf zwei Nationalgardisten. Das FBI ermittelt, Trump reagiert mit einem erhöhten Einsatz von Nationalgardisten in der Hauptstadt.
27.11.2025 | 1:15 minLeila Christopher steht unter Schock. Sie erzählt von Schüssen und wie sie von einem Nationalgardisten angeschrien wurde: "Renn!" Zusammen mit einem Freund flüchtet sie in ein nahes Café.
Mitten im Zentrum der US-Hauptstadt Washington - nur zwei Häuserblöcke vom Weißen Haus entfernt - schießt ein bewaffneter Mann am Mittwochnachmittag auf Nationalgardisten.
Leila Christopher sieht, wie einer der angeschossenen Soldaten versorgt und in ein Krankenhaus gefahren wird.
Sein Gesicht war voller Blut.
Leila Christopher, Augenzeugin
Eigentlich wollten sie einen Markt zu Thanksgiving besuchen, erzählt sie. Während Millionen in den USA über die Feiertage zu ihren Familien reisen, beginnen in der Hauptstadt die Ermittlungen zu einem Angriff, den US-Präsident Donald Trump als "Akt des Terrors" bezeichnet.
Die Einschätzung von ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
27.11.2025 | 2:45 minWas wir über die Opfer wissen
Es handelt sich um Angehörige der Nationalgarde aus dem Bundesstaat West Virginia. Zunächst hatte der Gouverneur von West Virginia, Patrick Morrisey, auf X gepostet, beide Opfer seien gestorben.
Später revidierte er diesen Post und sprach von "widersprüchlichen Informationen" zum Zustand der beiden. Auf einer Pressekonferenz teilten FBI-Direktor Kash Patel und die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, später mit: Beide Nationalgardisten befänden sich in einem kritischen Zustand.
Seit Sommer sind 2.000 Soldaten dieser militärischen Reservekomponente der US-Streitkräfte in Washington stationiert. In der Regel unterstehen sie der Kontrolle der Bundesstaaten, kommen etwa zum Einsatz bei Naturkatastrophen, Unruhen oder anderen Notlagen.
In bestimmten Fällen kann jedoch auch der US-Präsident das Kommando übernehmen. Trump hatte im August per Exekutivanordnung erklärt, in Washington gebe es eine Notlage aufgrund von Kriminalität - ein Gericht hatte den Einsatz vor Kurzem für illegal erklärt.
Die militärische Präsenz in der US-Hauptstadt ist illegal – so die Entscheidung einer Richterin. Präsident Trump hatte die Truppen im August nach Washington D.C. beordert.
21.11.2025 | 0:22 minWas zur Tat bekannt ist
Gegen 14:15 Uhr Ortszeit am Mittwoch fielen die ersten Schüsse. Laut FBI-Chef Patel wurden die Nationalgardisten "schamlos in einem entsetzlichen Akt der Gewalt" angegriffen. Als Soldaten hinzukamen, sei der mutmaßliche Schütze bei einem Schusswechsel schwer verletzt und anschließend festgenommen worden.
Bislang gehen die Behörden von einem Einzeltäter aus. Das FBI übernahm die Ermittlungen. Hunderte Videoaufnahmen von Kameras und Augenzeugen werden jetzt ausgewertet. Für den FBI-Direktor geht es bereits um die "nationale Sicherheit".
Wir haben die gesamten Kräfte der Bundes-, Landes- und lokalen Strafverfolgungsbehörden mobilisiert, um sicherzustellen, dass wir die für die Tat Verantwortlichen finden.
Kash Patel, FBI-Direktor
Währenddessen weilt der US-Präsident bereits im Thanksgiving-Urlaub in Florida. Er postete auf Truth Social, dass das "Tier" - welches die Tat verübt habe, einen sehr hohen Preis bezahlen werde.
X-Post vom Weißen Haus
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Was wir über den mutmaßlichen Täter wissen
Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem ein afghanischer Staatsbürger. Er sei im "Rahmen der Operation 'Allies Welcome' am 8. September 2021 unter der Biden-Regierung" eingereist.
Kristi Noems Post auf X
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Nach Informationen des US-Senders CNN beantragte der 29-Jährige 2024 Asyl, das ihm im April 2025 gewährt wurde.
Auf einer Pressekonferenz sagte die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser: Der Täter habe gezielt die Nationalgardisten angegriffen. Zu einem möglichen Motiv sei noch nichts bekannt.
Die US-Regierung darf vorerst keine Soldaten der Nationalgarde in Chicago einsetzen, das hat ein Bundesgericht entschieden. Man sehe keine Beweise für die Gefahr einer Rebellion.
10.10.2025 | 0:22 minSo reagiert US-Präsident Trump
Die US-Einwanderungsbehörde USCIS erklärte nach der Tat, alle Anträge auf Einwanderung afghanischer Staatsangehöriger würden auf unbestimmte Zeit eingestellt. Hilfsorganisationen kritisieren diesen Schritt.
US-Einwanderungsbehörde auf X
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US-Präsident sagte in einer Videobotschaft aus seinem Anwesen Mar-a-Lago: "Jeder einzelne Ausländer", der während der Präsidentschaft seines Vorgängers Joe Biden aus Afghanistan in die USA eingereist sei, müsse erneut überprüft werden. Der Angriff in Washington sei ein Verbrechen gegen die gesamte Nation.
Dieser abscheuliche Angriff war ein Akt des Bösen, ein Akt des Hasses und ein Akt des Terrors.
Donald Trump, US-Präsident
Donald Trump selbst hatte die Nationalgardisten in Washington angeordnet. Nun mobilisiert er 500 weitere Soldaten in der Hauptstadt. Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte, Trump habe ihn angewiesen, die zusätzlichen Kräfte zu entsenden.
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